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- WILDER KAISER
Eine Reise nach Tirol zu zwei geschichtsträchtigen Luxushotels mit bodenständiger Führung und einem grossen Herz für die Gäste. Das 5-Sterne-Superior-Hotel «Kaiserhof» mit Blick auf den Wilden Kaiser. Von Dora Borostyan Die Region Wilder Kaiser befindet sich in Österreich im Bundesland Tirol. Den Namen erhielt er vom Kaisergebirge, das aus zwei markanten Gebirgszügen besteht, dem Wilden Kaiser und dem Zahmen Kaiser. Um welchen Kaiser es sich dabei handelt, ist umstritten. Die einen sagen, es sei Karl der Grosse, andere sehen darin Franz I. oder Kaiser Max. Die Region Wilder Kaiser ist lediglich fünf Stunden von Basel entfernt und ist bequem erreichbar, da die Route zum grössten Teil aus Autobahnen besteht. Die vier Ortschaften des Wilden Kaisers — Ellmau, Going, Scheffau und Söll — liegen im Naturschutzgebiet direkt am südlichen Fuss des Gebirges. Aktivitäten Die Region hält das ganze Jahr über viele Aktivitäten bereit. Langlaufen und Skifahren im Winter sowie Fahrradfahren im Sommer. Wandern kann man während jeder Jahreszeit hervorragend. Die Schwierigkeitsgrade variieren von gemütlicher Spazierrunde bis zur steilen Tour, bei der viele Höhenmeter gesammelt werden. Auch mit den Gondelbahnen ist man sehr schnell in der Höhe und geniesst eine atemberaubende Kulisse. Familie und Entspannung Der Wilde Kaiser ist für familiäre Gemütlichkeit und sportlichen Genuss bekannt. Für Erholung und Energietanken sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Hotels und Restaurants bieten eine Vielzahl Wellness- und Gourmet-Angebote an. Auch für das Wohlbefinden der kleinen Gäste ist gesorgt: Ellmi's Kids Club, Schneepiraten Scheffau oder Nachtrodeln. Tiroler Kulinarik Ob man seinen Urlaub beim Wandern, auf der Skipiste oder im Handtuch in der Sauna verbringt, abends möchten alle wohlverdiente regionale Schmankerln geniessen. Und da das Tirol für seine Kulinarik über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt ist, gibt es auch am Wilden Kaiser ein breites Angebot an Verpflegungsmöglichkeiten von einfacher Kost bis zu Gault-Millau-Gerichten. Letzteres bietet beispielsweise das mit zwei Hauben gekrönte À-la-carte- Restaurant «Kulinarium» im Luxushotel «Kaiserhof» (Bild). In der legendären «Kuhstallstube» im 5-Stern-Hotel «Stanglwirt» kann man sein Abendessen mit Blick auf die Kühe geniessen, ermöglicht durch ein grosses Fenster zwischen Speisesaal und Stall. Übernachtung Wir haben zwei familiengeführte Hotels besucht: das 5-Sterne-Superior-Hotel « Kaiserhof» i n Ellmau und das weitläufige 5-Sterne Bio- und Wellnessresort «S tanglwirt» i n Going am Wilden Kaiser. Das 5-Sterne-Superior-Hotel «Kaiserhof» mit Blick auf den winterlichen Wilden Kaiser Das 5-Sterne-Superior-Hotel «Kaiserhof» , geführt von der Familie Lampert, liegt auf einem Sonnenplateau über Ellmau und beherbergt eine Oase zum Ausruhen und Relaxen. Nach unserer Ankunft durften wir den Welcomedrink in der neugebauten Skybar mit traumhafter Aussicht auf den Wilden Kaiser geniessen. Aber nicht nur die Bar wurde neu gebaut. Die Familie Lampert hat dieses Jahr das Hotel in nur vier Monaten um- und neugebaut. Seit August 2020 erwarten die Gäste neue, grosse, lichtdurchflutete, moderne Zimmer und Suiten mit grossen Fensterflächen, Glasbalkonen und einem grandiosen Ausblick. Auch ein SPA-Turm «Adults-only» auf vier Etagen mit mehreren Panoramasaunen mit Aussicht auf die Bergwelt, eine Skylounge und ein ganzjährig beheizter 18 Meter langer Unlimited-Mountain-Rooftop-Pool wurde gebaut. Wer das Hotel im Winter besucht, kann die Skifahrer vom Pool aus beobachten, denn die Piste verläuft direkt neben dem Hotel. Der einmalige Ausblick vom Schwimmbecken aus auf die Berge ist grandios. Im Zuge des Umbaus entstand auch eine neue grosse Parkgarage, in der jeder Gast einen Garagenplatz hat. Die Erfolgsgeschichte vom «Kaiserhof» begann vor 25 Jahren, als Bianca und Günter Lampert den Betrieb übernahmen und mit 16 Zimmern starteten. Sie vertrauten auf die einzigartige Lage in der Natur mit Blick auf das Bergmassiv Wilder Kaiser und auf ihr besonderes Geschick im persönlichen und freundschaftlichen Umgang mit den Gästen. Bis heute kommen viele Besucher, die diese familiäre Atmosphäre zu schätzen wissen, regelmässig zurück. Im Laufe der Jahre wurde der «Kaiserhof» eines der besten 5-Sterne-Wellnesshotels in Österreich (vier Lilien im Relax Guide.) Nicht zuletzt dank des grossen Einsatzes des eingeschworenen Mitarbeiterteams. Bianca Lampert erinnert sich: «Wir ha- ben stets auf Innovation und regelmässige Investition gesetzt. Dabei haben wir unseren wichtigen familiären Charakter und die Nähe zum Gast nie verloren.» Bis heute kommt die Chefin persönlich zu den Gästen und begrüsst sie beim Abendessen oder hält eine kurze Rede am Abend beim Apéro. Uns haben nebst der Gastfreundschaft der Inhaberin Bianca Lampert und dem freundlichen und aufmerksamen Hotelpersonal die Speisen begeistert. Günter Lamperts Gault-Millau-haubengekrönte Küche vereint Grande Cuisine mit Tiroler Gaumenfreuden und regionalen Spezialitäten. Wem gutes Essen wichtig ist, wer sich inspirieren lassen und fantasievoll interpretierte Kreationen probieren möchte, ist hier genau richtig. Ob als externer Gast oder im Rahmen einer Gourmet-Verwöhnpension, man geniesst jeden der sechs Gänge aus der vielfach ausgezeichneten Küche mit feiner Käseauswahl und hausgemachten Chutneys. Wir waren von den Gaumenfreuden begeistert und können das Essen nur weiterempfehlen. Für die passende Weinbegleitung sorgte Karl Rotheneder, Österreichs Sommelier des Jahres 2007. Er stand uns mit seinem Fachwissen und sympathischen Art immer gerne zur Seite. Sein Tipp, der «Phantom», war unglaublich. Auch das Frühstücksbuffet (unser Favorit: Ei im Glas mit Kaviar und Kerbel) sowie das Nachmittagsbuffet mit Kaffee und Kuchen, Käsesorten und Sushi lässt keine Wünsche offen. Schlemmen ist hier erwünscht. Die Kaiserhof-Verwöhnleistungen haben auch in Sachen Beauty, Massagen und Fitness einiges zu bieten. Geführte Winter- und Schneeschuhwanderungen, ein abwechslungsreiches Aktivprogramm mit Yoga, Morning Stretch, Energiewanderung und Aqua-Fitness runden den Aufenthalt ab. Unser Fazit: Top-Lage, grandioser Ausblick, sehr schöne moderne Zimmer, sensationelles Essen und eine herzliche familiäre Atmosphäre. Fotos oben: die neugebaute Skybar und der Unlimited-Mountain-Rooftop-Pool unten: modernes Zimmer mit Panoramablick und Sauna mit Aussicht auf die Bergwelt Aussenansicht des 5-Sterne Bio- und Wellnessresort «Stanglwirt» Das 5-Sterne Bio- und Wellnessresort «Stanglwirt» liegt in Going, genau drei Minuten von Ellmau entfernt. Das Luxushotel ist heute weit über die Grenzen Österreichs hinaus in ganz Europa und bis in die USA bekannt. Damit man die Seele des Hauses versteht, sollte man jedoch die Geschichte dahinter kennen. Denn der «Stanglwirt» ist viel mehr als nur ein Luxushotel. Das Motto «Daheim beim Stanglwirt» zieht sich durch das ganze Hotel. Sowohl die Architektur als auch die Zimmer und der Wellnessbereich strahlen eine familiäre Wärme aus, die bei einem Hotel in dieser Grösse eher ungewohnt ist. Diese Dimensionen erahnt man bereits, nachdem man die Eingangstüre passiert und die grosse Lobby betritt. Begrüsst und uns das Gebäude und die Gelände gezeigt hat die Marketingassistentin Katharina von der Thannen. Von ihr erfuhren wir Spannendes über die Geschichte des Hauses. Das heutige 5-Sterne-Hotel ist ein familiengeführter Betrieb mit einer über 400-jährigen Geschichte. Die Anlage ist so harmonisch in die Landschaft eingebettet, dass es kaum auffällt, wie weitläufig sie heute ist. Inhaber Balthasar Hauser war es stets sehr wichtig, dass das Hotel sich in die Landschaft einfügt. Hierfür hat er sogar die Dächer der Tennishallen begrünt. Auch einige Gebäude des Spa-Bereichs wurden obenrum begrast und somit in die Landschaft eingebettet. Ein herrliches Bild, wenn im Sommer die Schafe auf den «Dächern» grasen. Die Architektur jedes einzelnen Anbaus wurde dem ersten Gebäude, dem Traditionsgasthof «Stangl», angeglichen und im Stil eines Bauernhauses gestaltet. Auf diese Weise erhielt die Hotelanlage einen charmanten Dorfcharakter. Die Lobby/Hotelbar «auf der Tenne» weckt Erinnerungen an ein gemütliches Chalet, wo man sich wie in einem grossen Wohnzimmer mit Freunden trifft. Das Besondere ist die grosse Fensterfront, durch die man auf die Lipizzaner-Reithalle sieht. Katharina von der Thannen erzählte weiter, wie wichtig die Tiere für die Familie Hauser sind. Die Stallungen des privaten Lipizzaner-Gestüts beispielsweise wurden der Spanischen Hofreitschule in Wien nachempfunden. Reiten kann man hier auf Lipizzanern, die nicht nur die Herzen ambitionierter Reiter höher schlagen lassen. Für Kinder steht zudem der eigene Kinderbauernhof mit Tieren zum Streicheln und Staunen bereit. Insgesamt besitzt das Hotel 160 Tiere. Dies lässt erkennen, dass die Hoteliers nicht nur Unternehmer, sondern auch lei- denschaftliche Landwirte sind. Milcherzeugnisse, die im Hotel angeboten werden, wie Käse und Joghurt, stammen vom eigenen Bio-Bauernhof. Naturnah präsentieren sich auch die Zimmer des Hotels. Die liebevoll eingerichteten und in traditioneller Bauweise von Hand gefertigten Zimmer und Suiten sind durchwegs mit hochwertigen Naturmaterialien aus der Region ausgestattet. Die Möbel sind aus Vollholz, die Teppiche aus hochwertiger Schafwolle und sämtliche Bettdecken und Spannleintücher aus feinstem Leinen. Und auch hier findet man den Chaletstil in Wohlfühlatmosphäre wie- der. Einige der Suiten haben sogar eine Sauna auf der grossen Terrasse. Diverse weitere Saunen findet man im 12 000 Quadratmeter grossen Spa-Bereich. Darin befinden sich zudem Dampfbäder, Ruheräume, ein Schwimm- und Sprudelbecken sowie mehrere Aussenbecken. Auch ein Indoorpool und eine separate Kinderwasserwelt mit Pool-Kino und 120-Meter-Wasserrutsche warten auf die Gäste. Der Stanglwirt-Spa bietet Schönheitsbehandlungen, Massagen und sogar Medical-Beauty-Anwen- dungen von Schönheitsärztin Dr. Barbara Sturm auf Institutsniveau an, deren Behandlungen und Kosmetik in Hollywood als Geheimtipp gehandelt werden. Ausprobiert haben wir die Wave-Balance-Massage – eine Mischung aus Öl-, Lomi-Lomi- und Thai-Massage, durchgeführt auf einem Wasserbett. Wir waren begeistert und empfehlen sie gerne weiter. Unser Fazit: Beeindruckender Wellnessbereich, eine faszinierende Architektur innen wie aussen und eine wunderschöne Aussicht auf den Wilden Kaiser. Lesen Sie auch das Interview mit Maria Hauser, Junior-Chefin des Tiroler Luxushotels «Stanglwirt» und Tochter des Gründers Balthasar Hauser. Foto links: begrünte Dächer der Spa-Anlage, Foto rechts: das Felsenbad/Aussenpool Foto links: die Luxussuite im Chaletstil, Foto rechts: die Lobby/Hotelbar «auf der Tenne» mit Sicht auf die Lipizzaner-Reithalle
- IM GESPRÄCH MIT MARIA HAUSER
Die Junior-Chefin des Tiroler Luxushotels «Stanglwirt» und Tochter des Gründers Balthasar Hauser über ihre Kindheit und das Glück des Gebens. Von Dora Borostyan Maria Hauser ist seit ihrer Kindheit in der Hotelbranche eingebunden. Der Slogan des Hotels, «daheim beim Stanglwirt», bezieht sich nicht nur auf die Herzlichkeit der Gastgeber, sondern kann durchaus buchstäblich verstanden werden. Es war und ist immer noch das Zuhause der Familie Hauser. Maria Hauser ist dort aufgewachsen und ihre Eltern woh- nen heute noch da. Der Vater, Balthasar Hauser, wurde im Haus geboren und hat jetzt sein Büro im damaligen Schlafzimmer seiner Eltern, das auch sein Geburtszimmer war. Damals, als Maria Hauser noch ein Kind war, hatte der Stanglwirt überschaubare 20 Mitarbeiter (heute sind es 320). Die Mutter Magdalena Hauser kümmerte sich um die Zimmer, die Gästebetreuung, die Wäsche und die Zimmermädchen. Ihre drei Kinder konnte sie so immer dabeihaben. Sie wuchsen im Hotel auf, spielten mit den Gästen und den Kindern der Mitarbeiter, das war ganz normal. «Es war eine sehr behütete und bereichernde Kindheit, auch wenn wir an den Sonntagen keine Ausflüge wie an- dere Familien machen und nur in der Zwischensaison in die Ferien fahren konnten», erinnert sich Maria Hauser. Das Hotel war von Anfang an in erster Linie ein Bauernhof. Die Eltern sind Landwirte und Wirtsleute mit Herz und Seele. Im Moment leben 160 Tiere auf dem Hof. Ihre fleissige und bodenständige Art haben Magdalena und Balthasar Hauser ihren Kindern weitergegeben. «Ich betrachte das heute als sehr wertvoll. Diese Bodenhaftung und Demut ist wichtig, wenn man in einem 5-Sterne-Luxushotel aufwächst, wo man mit Kindern der Gäste in Berührung kommt, die alles bekommen, da sie im Urlaub sind», so Maria Hauser. Es sei eine Herausforderung gewesen, die Kinder so zu erziehen, dass sie nicht verwöhnt wurden. «Meine Mutter hat das mit Bravour gemacht, mit einer liebevollen Strenge. Ich kann mich erinnern, als ich ein neues Fahrrad wollte, sollte ich den Zimmermädchen beim Abstauben helfen. Und obwohl ich ihnen wahrscheinlich eher im Weg stand, habe ich gelernt, dass ich nicht alles bekam, was ich wollte, ohne dafür etwas zu tun. Das gab mir ein gutes Gefühl.» Auf diese Weise hat ihre Mutter einen spielerischen Zugang gefunden, um zu zeigen, dass nichts einfach vom Himmel fällt. Das versucht auch Maria Hauser ihren eigenen Kindern weiterzugeben, was nicht immer leicht ist, zumal das Hotelangebot für Kinder noch vielfältiger ist als früher. Es gibt einen Shop mit einer Kinderspielzeugecke, die Kinderwasserwelt mit Pool-Kino und 120-Meter-Wasserrutsche, die Ponys und den Kinderbauernhof. Sie versucht den Kindern Grenzen zu setzen, denn sie müssen lernen, dass sie beispielsweise nicht jeden Tag Schwimmen gehen dürfen. Maria Hauser ist auch wichtig, dass die Kinder auch lernen, zu geben. Und auch im Betrieb halten sich alle an den Leitsatz von Balthasar Hauser: «Das Glück des Lebens ist das Glück des Gebens.» Die Hotelier-Familie möchte weniger Unternehmer und mehr Gastgeber sein. «Natürlich müssen wir auch Geschäftsleute sein, damit das Rad läuft, aber das Geben ist mindestens so wichtig in der Hotelbranche», weiss die Junior-Chefin. Gemeinsam mit ihren Geschwistern, der Hotel-Direktorin Trixi Moser und dem Direktor F&B Daniel Campbell ist sie für alle operativen Aufgaben im Stanglwirt zuständig. Maria Hauser hat früh gelernt, auf eigenen Beinen zu stehen. Nach ihrer Tourismus-Ausbildung ging die damals 20-Jährige nach Australien und absolvierte ein Studium in Tourism and Hospitality Industry in Sydney. Danach arbeitete sie als Special-Eventma- nagerin in einem 5-Sterne-Betrieb in Kalifornien, USA. Nach fünf Jahren im Ausland kam sie wieder zurück ins Tirol und hat als Direktionsassistentin angefangen. Sie wollte sich zuerst einarbeiten, in das Arbeitsfeld des Marketings und der PR hineinwachsen. Danach hat sie sich im Betrieb Schritt für Schritt immer mehr eingebracht. Sie hat den Stangl-Shop aufgebaut und den Beauty-Bereich im Wellness und Spa ausgebaut und vor acht Jahren die renommierte Schönheitsärztin Dr. Barbara Sturm an Bord geholt. Für die Zukunft hat die Familie noch viele innovative Ideen. Auch wenn wir im Moment in einer herausfordernden Zeit lebten, sei es wichtig, sich auf das Positive zu konzentrieren, ist sich Maria Hauser sicher. «Der Stanglwirt hat eine über 400-jährige Geschichte. Unsere Vorfahren haben Weltkriege, Inflation und Wirtschaftskrisen überstanden und nie aufge- geben. Es ist jetzt wichtig, die Ärmel aufzukrempeln, flexibel zu sein und sich neue kreative Konzepte zu überlegen.» Lesen Sie auch den Bericht über die Region Wilder Kaiser im Tirol. Familie Hauser v.l.n.r.: Maria Hauser, Balthasar Hauser, Magdalena Hauser, Elisabeth Hauser und Johannes Hauser
- SILVESTER STYLING: BITTE SCHÖN AUFFÄLLIG
Die diesjährige Mode auf den Laufstegen galt den Superlativen. Opulente Silhouetten und prunkvolle Stoffe garantieren einen grandiosen Auftritt. Wo immer Sie Ihre Feiertage verbringen werden, lassen Sie es modisch krachen!
- WIESO NICHT MAL EINEN TAG IM BETT VERBRINGEN?
Die Tage werden kürzer, die Abende länger – die perfekte Jahreszeit also, um es sich zu Hause gemütlich zu machen, ein spannendes Buch zu lesen oder einen guten Film zu schauen. Eine witzige Komödie in guter Gesellschaft bewirkt mehr, als wir denken, denn Lachen macht glücklich und vertreibt die Sorgen. Wer lacht, lebt länger und ist zudem gesünder, da Lachen sich positiv auf das Immunsystem auswirkt. Statistisch gesehen lachen oder lächeln Erwachsene jedoch nur etwa fünf bis zehnmal am Tag, Kinder dagegen bis zu 400-mal. Während des Lachens werden von Kopf bis Bauch zahlreiche Muskeln bewegt, siebzehn allein im Gesicht. Sogar Stresshormone können durch ein herzhaftes Lachen abgebaut werden. Verantwortlich dafür ist das Glückshormon Endorphin, das bei einem intensiven, wiederholten Lachen auf Hochtouren produziert wird. Als Folge dieses Hormonkicks hebt sich die Stimmung und man verspürt ein Glücksgefühl. Auch Kuscheleinheiten und Berührungen haben einen positiven Einfluss auf unseren Körper. Der Leipziger Haptikforscher Dr. Martin Grunwald hat diesen Zusammenhang untersucht und erhielt messbare Resultate. Seine EEG-Untersuchungen zeigten, dass beim Kuscheln die Herzfrequenz abnimmt, die Atmung wird flacher, wir finden Ruhe. Dabei entstehen positive Emotionen, wir fühlen uns wohler. Für dieses wohlige Gefühl verantwort- lich ist unter anderem das Hormon Oxytocin. Es stärkt den Zusammenhalt und macht uns einfühlsam. Aggressionen werden gedämpft, Stress und Angst reduziert. Streicheleinheiten sorgen aber auch dafür, dass der Botenstoff Serotonin zum Ein- satz kommt. Dieser löst im Gehirn Glücksgefühle aus. Leider kuscheln wir viel zu wenig. Primaten haben einen durchschnittlichen Körperkontakt von anderthalb Stunden pro Tag. Menschen über 30 Jahren und in einer festen Partnerschaft oft nicht mal fünf Minuten. Das ist schade, denn Untersuchun- gen haben gezeigt, dass Menschen, die lange Zeit ganz ohne Körperkontakt auskommen müssen, so- wohl in ihrem seelischen als auch in ihrem körperlichen Wohlbefinden stark beeinträchtigt sein können. Also machen Sie es sich gemütlich, kuscheln Sie Ihre Liebsten und lachen Sie drauf los. Komödien gibt es wie Sand am Meer, Sie finden bestimmt Ihre Favoritin. Und haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie den Tag mal im Bett verbringen!
- EUROPA-PARK
Für die Winterzeit hat sich der Europa-Park in Rust besonders herausgeputzt. Schneeflocken wirbeln durch die Luft, unendliche viele Lichterketten funkeln, rund 3000 Tannenbäume säumen die Wege. Es duftet nach Glühwein und gebrannten Mandeln. Ein Fest für alle Sinne! Von Karin Breyer Glanz überall. Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Sehnsucht gross nach magischen Momenten. Auch diesen Winter verzaubert der Europa-Park mit spannenden Attraktionen und Programmen. Ob Alt oder Jung – für jeden Besucher wartet ein besonderes Highlight, das die Augen zum Leuchten bringt. Bes- tens einstimmen auf Weihnachten können Sie sich bei einem Bummel durch den festlich dekorierten Weihnachtsmarkt nahe des Historischen Schlossparks Balthasar. Altes Handwerk wird vorgestellt, im Badhaus herrscht fröhliches Treiben, eine alpenländische Krippe ist zu bestaunen, Kinder drehen im Holzkarussell freudig ihre Runden. Wenn es dunkel wird, lodern Feuerstellen und in den Nachthimmel züngeln Fackeln. Romantik pur. * Was gibt es Passenderes, als im Winter in die Welt isländischer Mythen einzutauchen? Der «WODAN – Timburcoaster» lädt Wagemutige zu einer spekta- kulären Fahrt ein. * Riesenspass im Schnee bietet für die Kleinen die Eislauffläche auf dem Rafting See im Skandinavischen Themenbereich und in der Kinderskischule. * Wer sich den illuminierten Europa-Park von oben ansehen möchte, steigt in das 55 Meter hohe Rie- senrad Bellevue und geniesst den traumhaften Blick, am besten bei Dunkelheit. * Das Show-Highlight des Jahres, die neue Dinner-Show: eine fantastische Kombination aus grosser Unterhaltung, Show und hochkarätiger Akrobatik, dazu ein exquisites Vier-Gänge-Menü. Der Höhepunkt des Abends: die Verleihung des Ed-Awards, den begehrten Preisen für die besten Künstler ihres Fachs. Es ist ein Preis des Publikums. Den Besuch können Sie abrunden mit einer traumhaften Über- nachtung in einem der sechs Vier-Sterne-Hotels – ein Angebot «Dinner& Dream». * New York Sunday Brunch: Hier können Sie ausgiebig ein Stück New Yorker Lebensart geniessen mit einem klassisch kultigen Trendgericht, inkl. Champagner. Am besten mit einem Lieblingsmenschen. Infos: Tel. +49(0)7822 8605678. * Glamouröser Jahreswechsel: In märchenhafter Atmosphäre, im 1442 erbauten Schloss Balthasar können Sie das in vieler Hinsicht ungewöhnliche, auch herausfordernde Jahr 2020 ausklingen lassen bzw. 2021 fulminant einläuten. Mit besonderen Silvester- Arrangements. Infos und Anmeldung: Tel. +49(0)7822 8605678. Der winterlich gestimmte Europa-Park hält noch viele weitere Überraschungen bereit! Folgende Eintrittspreise gelten für die komplette Wintersaison: Erwachsene: 50 Euro pro Person, Kinder: (4–11Jahre): 42 Euro pro Person, Infos und weitere Attraktionen unter: w ww.europapark.de
- EISURU GELATO: NUN AUCH IM SHOPPING CENTER ST. JAKOB
Die Gelateria Eisuru hat sich in Basel bereits einen Namen gemacht. Nun begeistert Eisuru mit ihren kreativen Glacé- und Sorbetkreationen auch die Kundschaft im Shopping Center St. Jakob-Park in Basel. Ihre Sorbetkreationen werden bis weit über die Kantonsgrenze hinaus geschätzt. Im Juli 2020 hat Eisuru Gelato im Ranking von Gault-Millau sogar den dritten Platz belegt. Die Jury wurde von den «überraschenden japanischen Eiskreationen» wie Hoji Cha Tea, Kuro Goma oder Juicy Juicy Mango überzeugt. Gelateria Eisuru, St. Jakobs-Strasse 397, 4052 Basel
- EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN BEI SUTTER BEGG
Sutter-Begg-CEO Katharina Barmettler-Sutter über Frauen-Power und sommerliche Weihnachtsvorbereitungen. Frauen haben beim Sutter Begg schon früh eine wichtige Rolle gespielt. Als die Urgrosseltern von Sutter Begg-CEO Katharina Barmettler-Sutter das Unternehmen vor über 100 Jahren gründeten, erhielten sie im gleichen Jahr auch Nachwuchs: Im Gründungsjahr 1911 kam die Grossmutter der heu- tigen CEO zur Welt. Sie war die erste prägende Frau im Betrieb. Denn nachdem sie mit ihrem Mann die Geschäftsleitung übernommen hatte, lancierte sie das Filialgeschäft. Sie eröffnete laufend weitere Sutter Begg-Filialen und legte so den Grundstein für den heutigen Erfolg. «Ich erinnere mich gerne an meine Grossmutter: Sie hatte eine sehr herzliche, aber auch strenge Art – bei den Verkäuferinnen achtete sie immer auf perfekt sitzende Frisuren. Generell faszinieren mich engagierte, starke Frauen. Wie beispielsweise Michelle Obama oder die Triathletin Daniela Ryf», erzählt Katharina Barmettler-Sutter. Beruflich schätze sie eine gute Mischung der Geschlechter. Bei ihren Mitarbeitenden-Teams beobachte sie immer wieder, dass die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn keine reinen Männer- oder Frauen-Teams eingesetzt werden. «Wenn wir heute bei einer offenen Stelle sowohl eine passende Kandidatin als auch einen passenden Kandidaten haben, entscheiden wir ganz bewusst so, dass beim Team der Geschlechter-Mix stimmt. Natürlich schaffen wir das nicht immer. Wir sind letztlich auf den Arbeits- und Ausbildungsmarkt angewiesen. Und dort ist es nun mal so, dass im Verkauf mehr Frauen und in der Produktion – vor allem im Bereich Bäckerei und Konditorei – mehr Männer tätig sind.» Dass sie bis vor Kurzem keinen einzigen Mann in der Geschäftsleitung hatten, war für sie überhaupt keine Besonderheit. Es hatte sich einfach so ergeben, als Katharina Barmettler-Sutter ihren Vorgänger als Geschäftsleiterin abgelöst hatte. «Eine rein weibliche Geschäftsleitung wäre zu Zeiten meiner Urgrosseltern noch undenkbar gewesen. Zum Glück leben wir heute in anderen Zeiten», weiss die Baslerin zu schätzen. Dennoch spielten sie seit Längerem mit dem Gedanken, der Produktion in der Geschäftsleitung eine stärkere Stimme zu geben. Im vergangenen September war es dann so weit: Die Unternehmensspitze ernannte den Produktionsleiter Beat Stohler zum neuen Geschäftsleitungsmitglied. Und damit endete die Ära der reinen Frauen-Geschäftsleitung. «Das ist ganz okay so. Denn wie gesagt, muss die Mischung stimmen. Ganz wie bei einem guten Brotteig», sagt Katharina Barmettler-Sutter mit einem Lächeln. «Dr Basler Wiehnachts-Begg» – Weihnachten beginnt beim Sutter Begg bereits im Sommer. Juni Das Innovationsteam trifft sich zur ersten Sortiments- planung: Welche Produkte kommen neu dazu und stehen im Mittelpunkt? Welche Farben bestimmen das kommende Weihnachtsgeschäft? Nach dieser Besprechung zwischen der CEO, dem Produktions- leiter und der Leiterin des Verkaufsinnendienstes entstehen erste Produktmuster. September Das Innovationsteam legt das Festtagssortiment fest, inklusive Mengen- und Preisangaben. Zudem regt es Marketingmassnahmen an. Anfang Oktober Die Bäckerinnen und Bäcker legen Rosinen und Beeren in Rum ein. Diese benötigen sie später für die Christstollen. Ende Oktober Die Grättimänner-Produktion rollt an. Ihren Höhepunkt erreicht sie in der Nacht auf den 6. Dezember. Beim Sutter Begg entstehen jährlich insgesamt rund 95 500 Stück – in Handarbeit. November/Dezember Nicht nur die Mitarbeitenden der Bäckerei arbeiten auf Hochtouren. Auch jene in der Confiserie und in der Konditorei sind jetzt gefordert: Es entstehen Weihnachtsgutzi, Christstollen (jeweils in der Weihnachtswoche) und Schokoladenkreationen in unter- schiedlichsten Varianten. Alleine für die Basler Bruns- li werden 100 kg Schokolade verarbeitet – auch hier: in Handarbeit. Dezember Bereits vor Weihnachten entstehen in der Confiserie Silvesterprodukte wie zum Beispiel das Marzipanglücksschweinchen. Und mit dem Ende der Weihnachtsproduktion am 26. Dezember in der Filiale im Bahnhof SBB startet bereits am 27. Dezember die Saison der Fastenwähen.
- NEUERÖFFNUNG: BISTRO IN DER «BROCKART»
Die Brockenstube «Brockart» an der Allschwilerstrasse 49 in Basel beherbergt nun auch ein Bistro, wo man es sich drinnen wie draussen gemütlich machen kann. In der «Brockart» geniessen die Gäste inmitten alter Schätze handgefertigte Leckereien lokaler Manufakturen. Das täglich frische Angebot reicht von Croissants, Zimtschneggen, Silser-Brötchen, Don Chocolato über Vegiweggen und Fruchtwähen bis Skavderkugel und Magenbrot. Zum Trinken gibt es Kaffee, Tee, Limonade, Wein und Bier, alles aus der Region. Die sogenannte Gastronomie mit Bühnenbild ist von Dienstag bis Freitag, von 9 bis 18 Uhr geöffnet. www.brock-art.ch
- IM GESPRÄCH MIT TANJA GRANDITS
Tanja Grandits ist Koch des Jahres 2020 und mit Michelin-Sternen und Gault-Millau-Punkten reich ausgestattet. Die Stucki-Chefin über ihr neuestes Kochbuch, monochrome und vielfarbige Gerichte und schöne Feedbacks aus dem Lockdown. MICHÈLE FALLER Schwarz gekleidet und mit erwartungsvollem Blick sitzt sie da. Bekannt ist sie aber für ihre Farben – und die Aromen natürlich. Ob es eine gute Idee war, die Spitzenköchin, die seit zwölf Jahren mindestens achtteilige Menüabfolgen in jeweils verschiedenen Farben kreiert – wobei diese wieder aus zahlreichen Farbabstufungen komponiert sind –, nach ihrer Lieblingsfarbe zu fragen? «Von allem, was rosa ist, bin ich ein grosser Fan», sagt die zierliche Frau dann sehr freundlich. Das sei ihre Farbe, die ihr auch guttue. Abgesehen davon variiere die Lieblingsfarbe. Im Moment seien es die schönen war- men Gelbtöne. Ocker, Senfgelb, Goldgelb ... wie die stilisierte Blüte auf der schwarzen Schürze. Tanja Grandits ist seit zwölf Jahren Chefin des Restaurants Stucki, hat zwei Sterne im Guide Michelin, ist Koch des Jahres 2020 und mit 19 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet, womit sie in die nun achtköpfige Truppe der besten Schweizer Köche aufgestiegen ist. Das stimmt zwar nur halb, denn stets betont die berühmte Köchin, dass sie sich diese Weihen gemeinsam mit ihrem Team erkocht, und auch im Gespräch ist immer wieder nicht nur Stolz, sondern auch Bewunderung für ihre Mitarbeiter zu spüren. Andere Meister ihres Fachs sind auch auf die eigene Crew angewiesen, doch Grandits betont es explizit – und meint es auch so. Vegetarisch und genussvoll Die in Albstadt auf der Schwäbischen Alb geborene Erfolgsköchin mit dem hübschen Dialekt ist auch Buchautorin. Vor wenigen Wochen erschien ihr siebtes Kochbuch «Tanja vegetarisch» und mit einem Strahlen im Gesicht, das an diesem regnerischen Herbsttag das ganze Bruderholz zu erhellen scheint, berichtet sie von ihrem bisher «absolut tollsten» Kochbuch. Zu Hause koche sie ausschliesslich vegetarisch, abgesehen von Hühnersuppe als Krankenkost. Ihre 15-jährige Tochter Emma sei Vegetarierin, wie sie selber in dem Alter. Erst in der Ausbildung habe sie wieder angefangen, Fisch und Fleisch zu essen. «Vegetarisch, aber extrem genussvoll», umschreibt die Köchin das neue Buch präziser, um sich von dogmatischer Selbsteinschränkung abzugrenzen. Wenn man etwas mit guten Zutaten frisch koche, sei es doch schon gesund. Auch wenn mal Zucker und weisses Mehl drin sei. Besonders sei das Buch auch wegen seiner Entwicklung. Im April hätte alles fotografiert werden sollen und im März hatte die Autorin das ganze Wohnzimmer ausgeräumt und alle Requisiten bereitgestellt. «Dann kam der Lockdown und ich sass in meinem Fotostudio da.» Darauf nahm das neu geschaffene Take-away die Stucki-Chefin voll in Anspruch. Doch kaum war das Restaurant wieder geöffnet, ging es schnell. «Es hat unglaublich Spass gemacht und das Kochbuch ist mit einer grossen Leichtigkeit entstanden», schwärmt die Spitzenköchin. «Ich möchte eine Inspiration sein» «Es ist für Emma», sagt sie dann mit geradezu rührender Offenheit. «Sie kocht immer noch nicht», schmunzelt die Mutter und knüpft damit an das vor zwei Jahren erschienene «Tanjas Kochbuch. Vom Glück der einfachen Küche» an, dessen Vorwort die Tochter schrieb. Sie könnte es, räumt Grandits ein, und backe sogar ohne Rezept Goodies für ihr Pferd. «Doch sie hat ihre eigene Leidenschaft. Sie ist eine tolle und hingebungsvolle Reiterin», sagt die Mutter bewundernd. Emma wisse viel über Essen. Auch, ob etwas gut sei oder nicht. «Das ist wichtiger, als selber zu kochen.» Im Buch seien «ganz normale Sachen» drin, die sie mal kochen könne, auch das absolute Lieblingsdessert Crème brûlée – aber nur mit Vanille. «Das findet sie ganz schlimm, wenn man es mit Kräutern oder Gewürzen ‹verunstaltet›», erklärt die Köchin, in deren Küche Kräuter eine zentrale Rolle spielen – auch die Fenchelblüte, die zum Logo wurde und mittlerweile sogar ihren rechten Unterarm ziert. Sie lacht beinahe entschuldigend und betrachtet das Tattoo zugleich mit kindlicher Freude. Im Kochbuch sei natürlich nichts monochrom, das mache zu Hause keinen Sinn. «Für die Restaurantgäste ist es wie eine Dramaturgie unseres Menüs. Und für mich ist es eine grosse Inspiration, da ich mich beschränken muss.» Das Monochrome sei manchmal fast zu sehr drin, berichtet sie nun amüsiert. «Beim Fotografieren für das Buch hatte ich anfangs richtige Hemmungen, die grüne Minze auf die roten Tomaten zu legen!» Dass sie in unterschiedlichen Welten agieren darf, gefällt der gefeierten Köchin sehr. Sie sei einerseits Mutter, Hausfrau und Kolumnistin, andererseits Chefin des Stucki. Dies spreche viele Frauen an und hier sei sie gerne Vorbild. Das erklärt auch, warum die Spitzenköchin in ihren Büchern alle ihre Tricks verrät. «Ich möchte eine Inspiration sein.» Die unzähligen Feedbacks – insbesondere während des Lockdowns – seien für sie genauso wichtig wie die Guide-Michelin-Sterne oder die Gault-Millau-Punkte, versichert Grandits und berichtet voller Freude von den drei älteren Damen, die statt einer Woche im April sieben Wochen in Südfrankreich bleiben mussten und jeden Tag etwas aus ihrem Buch kochten. So könnte man der sympathischen Frau stundenlang zuhören. Sie spricht schnell und erklärt viel, doch nie verliert sie den Faden. Etwa wenn sie ohne moralischen Zeigefinger von den Gräueln der Massentierhaltung berichtet und darauf aufmerksam macht, dass einfach und gut kochen keine Geldfrage sei. Wenn sie von ihrem Lieblingsheimatessen, dem «schwäbischen Nationalgericht» Linsen mit Spätzle schwärmt, das es manchmal als Personalessen gibt: «Mein Küchenchef kommt aus dem Schwarzwald und hat schon als Sechsjähriger Spätzle vom Brett geschabt – er macht die besten auf der ganzen Welt. Und mein Sous-Chef macht die besten Linsen.» Oder wenn sie die Offenheit der Stadt Basel rühmt und feststellt, dass ihre Bewohner ausgesprochene Geniesser seien – und, dass sie sich hier immer mehr zu Hause fühlt: «Basel ist genau der richtige Ort für mich.» Wichtige Ästhetik Immer wieder betont die geerdete Sterneköchin die Wichtigkeit, sich selber Gutes zu tun, wozu auch das Pflegen von Ästhetik gehöre, etwa mit schönem Geschirr: «Die eigenen Sinne anzusprechen erhält gesund und glücklich», bringt sie es auf den Punkt. Sie sei jetzt 50 und wisse, was ihr guttue: gute Ernährung, Yoga und frische Luft. Und weil es ihr gut geht, engagiert sie sich für andere: als Terre-des-Hommes-Botschafterin dafür, dass junge Frauen in Tansania eine Ausbildung machen können. Und ihr Rezept, sich als Frau in einer Männerdomäne zu behaupten? «Sich selber sein», kommt es wie aus der Pistole geschossen. Wenn man seinen Prinzipien treu bleibe und sein eigenes Ding mache, spiele es gar keine Rolle, ob man eine Frau oder ein Mann sei. Es brauche keinen Befehlston, sondern Selbstbewusstsein und den Mut, Entscheidungen zu treffen. «Als Chefin muss man zuhören können», hält sie ausserdem fest und verrät lächelnd ein weiteres ihrer Erfolgsgeheimnisse: «Wir zelebrieren hier alles und haben uns unsere eigene Welt voller Schönheit geschaffen – das macht es einfach, die guten Leute bei sich zu halten.»
- «I'LL BE YOUR MIRROR» AB 10. DEZEMBER IM KINO
Lassen sich Mutterrolle und Selbstverwirklichung vereinbaren? In ihrem Dokumentarfilm geht Johanna Faust der Frage nach, ob man gleichzeitig eine «gute Mutter» und engagiert im Beruf sein kann. Am 10. Dezember 2020 kommt «I’ll be your mirror» von Johanna Faust in die Deutschschweizer Kinos. In ihrem Dokumentarfilm geht Johanna Faust der Frage nach, ob man gleichzeitig eine «gute Mutter» und engagiert im Beruf sein kann. Ausserdem legt sie anhand ihrer spannenden Familiengeschichte dar, wie generationsübergreifende Erschütterungen unser Leben mitbestimmen können, ohne dass wir es wissen. Mit berückenden Bildern und der unverkennbaren Musik von Fred Frith ist «I’ll be your mirror» ein eindringliches Werk, das auf persönliche Weise Tabus und gesellschaftliche Vorurteile hinterfragt. Johanna Faust will sich im Ausland der Kunst widmen und dafür ihre Familie vorübergehend verlassen. Doch plötzlich beginnt sie an ihrem Plan zu zweifeln. Vage erinnert sie sich an Geschichten, die ihre Mutter einst erzählte, und erkennt bei den Frauen ihrer Familie wiederkehrende Muster: Alle trugen den Wunsch nach Unabhängigkeit und künstlerischem Ausdruck in sich und kämpften mit der schwierigen Frage, wie sich Selbstverwirklichung und Familie vereinen lassen. Gedreht zwischen Basel und den USA, ist «I'll Be Your Mirror» ein dokumentarischer Roadmovie, der das Rollenbild der Frau in der Familien- und Arbeitswelt schonungslos hinterfragt. Stimmen: «Mutterschaft zwischen Selbstaufgabe und Selbstverwirklichung – diese Thematik beschäftigt nicht nur die Filmemacherin. Ein sehr ehrlicher Film der überraschend universelle Erkenntnisse liefert.» Iria Gutscher, Programmatorin Zurich Film Festival «Die 1973 geborene Basler Künstlerin betreibt in ihrem Erstling eine familiäre Spurensuche in erster Person. Die Mutter dreier Kinder stellt als Ausgangspunkt ihres radikal ehrlichen Films die Frage, ob sie für die künstlerische Tätigkeit ihre Familie für längere Zeit verlassen könne, und stösst dabei auf die Geschichten ihrer Mutter und ihrer Grossmutter – und wiederum deren Mutter – in den USA. Je mehr sie erkennt, dass sich in diesen Biografien ihre eigene Geschichte spiegelt, findet sie schliesslich zu einer Entscheidung über ihr eigenes zukünftiges Leben.» Geri Krebs, NZZ am Sonntag Hier finden Sie den TRAILER zum Film.
- LECKERES VOM QUARTIERMARKT
Der Quartiermarkt an der gemütlichen Ökolampad-Matte bietet Gemüse, Käse und Pilze aus lokaler Produktion sowie Brot, Kuchen, Currys, Samosas, Bio-Datteln und Arganöl an. Im Xaviers MusiCafé verwöhnt ein Kaffee-Barista zudem die Gäste. Nebst den Stammanbietern warten auch saisonale Neuanbieter mit kunstvollen Adventskränzen und Kerzen sowie jahreszeitabhängigen Überraschungen auf die Marktbesucher. Es lohnt sich, in der Adventszeit auch mal einen Spaziergang durch die Quartiere zu machen. Der beliebte Markt findet jeden Mittwoch von 8 bis 12 Uhr auf dem Allschwilerplatz statt.
- YOUNG STAGE STARTET INS NEUE FESTIVAL-JAHR
Die 12. Ausgabe des Internationalen Circus Festivals YOUNG STAGE ist für den 14. bis 18. Mai 2021 geplant. Ein Schutzkonzept wird zusammen mit Basel-Stadt erarbeitet, damit die Shows in DAS ZELT sowie die Open-Airs in der Basler Innenstadt stattfinden können. Eine neue Webseite unterstützt die Aufbruchstimmung. YOUNG STAGE hisst die Segel und nimmt Fahrt auf für die 12. Ausgabe des Internationalen Circus Festivals 2021. Dieses wurde im Mai 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Neu ist das Festival vom 14. bis 18. Mai 2021 geplant. Festivaldirektorin Nadja Hauser sagt: «Es ist Zeit, dass wir vorwärts schauen und Verantwortung übernehmen. Wir werden alles dafür tun, dass wir den jungen, internationalen Artisten in Basel wieder eine Plattform geben können und unsere Besucher ihre bereits für Mai 2020 gekauften Tickets dann endlich einlösen können. Die globale Artistenwelt leidet enorm unter der Corona-Krise. Seit März geht weltweit gar nichts mehr, Artisten haben keine Jobs und somit kein Einkommen, können sich nirgends präsentieren und nur unter schwierigen Bedingungen trainieren. Deshalb ist es dringend nötig, dass unser Festival wieder stattfindet.» Schutzkonzept für alle Bereiche des Festivals ist in Arbeit Aktuell ist das YOUNG STAGE Team damit beschäftigt, ein Schutzkonzept in Zusammen-arbeit mit dem Kanton Basel-Stadt zu erarbeiten. Einerseits für die Shows in DAS ZELT, andererseits auch für die Open-Air Events in der Innenstadt. Der operative Leiter und «Corona-Chef» Beat Läuchli meint: «Die Situation ist generell eine grosse Herausforderung, aber wir möchten nicht weiter abwarten. Es ist ab Oktober wieder möglich, unter strengen Auflagen grössere Veranstaltungen durchzuführen. Wenn diese Auflagen im Detail klar sind, können wir diese pragmatisch umsetzen. Unsere Shows im Zelt haben knapp 1’000 Sitzplätze, diese Grösse ist gemäss aktuellen Kenntnissen mit einer Maskenpflicht gut zu handhaben.» Die Open-Air Veranstaltungen haben bei der letzten Austragung 2019 mehrere tausend Besucher angezogen. «Da müssen wir uns Gedanken machen, wie wir den Besucherstrom lenken oder eingrenzen», so Läuchli. «Eine weitere Challenge sind unsere Künstler, die aus vielen verschiedenen Ländern anreisen. Auch da spielen wir mehrere Szenarien durch. Nötigenfalls werden wir unser Konzept und das Artistenbooking kurzfristig anpassen müssen. Aber all dies ist viel besser als weiterhin nichts zu tun.»
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