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THUN – DIE STADT AM TOR ZUM BERNER OBERLAND

Autorenbild: BASLERINBASLERIN

Thun erhielt ihren einzigartigen Charme bereits im frühen Mittelalter unter den Zähringer Herzögen. Wer heute durch die Altstadtgassen bummelt, geniesst Kunst und Kultur, besondere Geschäfte und Cafés entlang der Aare.


Von Karin Breyer

Entdecken Sie diesen Herbst Thun, so traumhaft schön zwischen See und Alpen gelegen. Mächtig thront seit dem 12. Jh. das Schloss mit seinen unverkennbaren vier Ecktürmen und Donjon hoch über den Dächern der Stadt. Das majestätische Wahrzeichen ist unbedingt einen Besuch wert, ist es doch faszinierendes Zeugnis zähringischer Bauzeit; das Schlossmuseum entführt in die spannende Geschichte Thuns (noch bis 6. Dezember Sonderausstellung: «Die Zähringer. Mythos und Wirklichkeit»). Daneben erhebt sich ebenso dominant die Stadtkirche.

Voller Flair, die Altstadt

Vom Schloss führen Treppen hinab zum imposanten Rathaus mit der grosszügigen Platzfassade und den wuchtigen Pfeilern — quirliges Leben kommt Ihnen am Rathausplatz entgegen, da laden die charmanten Altstadtgassen zum Flanieren und Verweilen. Die Obere Hauptgasse mit den einzigartigen Hochtrottoirs, eine architektonische Besonderheit, und Bälliz sind mit ihren trendigen Boutiquen und edlen Geschäften eine beliebte Shoppingmeile. Mittwochs und samstags ist im Bälliz buntes Markttreiben, es duftet nach fri- schem Brot und leckerem Käse. Im L Cafe (Bälliz 39) können Sie einen wunderbaren Kaffeestopp einlegen, bevor Sie den Stadtrundgang fortsetzen. Weiter geht’s entlang einer Vielzahl historischer Gebäude, die beschildert und nummeriert sind und eindrücklich in vergangene Jahrhunderte entführen. Schon seit jeher zieht die 45 000 Einwohner zählende mittelalterliche Stadt magnetisch Besucher an. Berühmtheiten wie Ferdinand Hodler, Robert Walser, Rainer Maria Rilke, Johannes Brahms und Heinrich von Kleist logierten hier und hatten höchst kreative Tage.


Spaziergang entlang des Wassers

Ganz in den Augenblick holt Sie der wunderbare Aarequai mit den bunten Häuserzeilen, der Oberen Schleuse mit der blumengeschmückten, alten Holzbrücke und der wild sprudelnden Aare. Stilvolle Restaurants und Bars laden zu einer Stärkung, köstlich und kreativ ist die Küche im Füürgässli (gegenüber der Brücke) oder im Grottino (Aarequai 66). Ein Kleinod ans andere reiht sich beim weiteren Gang entlang des glitzernden Thunersees. In die Herbstsonne blinzeln, geniessen im Banne der majestätischen Alpen, vielleicht mögen Sie eine Weile auf dem Strandweg spazieren ... Schon nach wenigen Kilometern erreichen Sie das sehenswerte Schloss Hünegg (Museum für Wohnkultur mit herrlichem Park) und kurz drauf das Schloss Oberhofen mit dem romantischen Seetürmchen (Wohnmuseum mit feinster bernischer Wohnkultur und exotischem Park).



Kunst und Kultur


8. August – 22. November 2020


Das Kunstmuseum Thun zeigt 2020 eine grosse Sonderausstellung rund um das Frühwerk von Johannes Itten (1888–1967). Erstmalig wird wissenschaftlich vertieft aufgezeigt, wie der Künstler Itten, einer der lehrenden Meister und Kunstpädagogen am Bauhaus in Weimar, am Thunersee den Weg zu seiner eigenen, ganz persönlichen Kunstauffassung und Malweise fand. Die Ausstellung wird die Bedeutung der verschiedenen Stationen und Aufenthalte von Johannes Itten in Thun und im Thuner Land veranschaulichen und am Beispiel seiner Naturdarstellungen zeigen, welche grundlegenden Impulse hiervon für sein gesamtes, späterhin international bekannt gewordenes Schaffen ausgegangen sind. Dank der in vielen Punkten neuen Forschungslage kann das Kunstmuseum Thun eine ganze Reihe bislang unbekannter oder niemals zuvor ausgestellter Gemälde und Zeichnungen zeigen. Weitere Informationen finden Sie hier.


3 – 24. Oktober 2020


Gisèle Gilgien

Die Versuchung des Goldes


Galerie Rosengarten

Malerei, Grafik, Fotografie, dreidimensionale Kunst

Weitere Informationen finden Sie hier.



Thun-Panorama im Schadaupark

Ein Rundgemälde der Stadt Thun, das sich als das älteste erhaltene 360-Grad-Panorama der Welt erweist. Auf 7,5 m Höhe und 36 m Breite gibt es faszinierende Einblicke in das morgendliche Treiben in der Kleinstadt. 1809–1814 vom Basler Künstler Marquard Wocher gemalt. Noch bis Ende November Ausstellung: „Jenseits des Panoramas. Zur Konstruktion von Landschaft“. Wunderschön auch der Schadaupark, der mit Spazierwegen und botanischen Schönheiten besticht.

Weitere Informationen finden Sie hier.



Übernachtungstipp


Schloss Schadau

3-Sterne Boutique Hotel

Seestrasse 45, Thun

Weitere Informationen finden hier.


Das Schloss Schadau und dessen Umgebung haben eine Geschichte, die bis in das Jahr 1348 reicht, wo das Haus Schadau zum ersten Mal schriftlich erwähnt wird. Der 3,6 Hektaren grosse Schadau-Park ist seit 1860 für die Öffentlichkeit zugänglich und einer englischen Gartenanlage nachempfunden. Die Lage des Schlosses direkt am Thunersee und am Ausfluss der Aare ist einmalig und bildet mit der Scherzlig-Kirche, einer der tausendjährigen Kirchen am Thunersee, ein harmonisches Ensemble. Der Bau des heutigen Schlossgebäudes wurde von 1847 bis 1852 vom Neuenburger Bankier, Denis Alfred de Rougemont, in Auftrag gegeben. Der Neuenburger James Victor Colin und der an der Pariser Ecole des Beaux-Arts ausgebildete Architekt Pierre-Charles Dusillion haben ein Bauwerk erschaffen, welches von den reichen Sandstein-Schmuckwerken bis zur exquisiten Innenausstattung von höchster Handwerkskunst zeugt. Als eines der bedeutendsten Werke des romantischen Historismus in der Schweiz stellt das Schloss Schadau ein Kulturgut von nationaler Bedeutung dar. In der Eingangshalle des Schlosses führt die vom Bildhauer Joseph Hubert Verbunt gestaltete Sandsteintreppe in die oberen Stockwerke und im ganzen Gebäude finden sich herausragende Holz-, Marmor- und Stuckimitationen. Seit 1925 ist das Schloss und der Park im Besitze der Stadt Thun und seit 1928 befindet sich im Erdgeschoss ein Restaurationsbetrieb. Das Schloss Schadau wurde, nach diversen Mischnutzungen, von 2017 – 2019 zum ganzheitlichen Restaurant- und Hotelbetrieb umgebaut und ermöglicht eine authentische Vermittlung des baukulturellen Erbes. Bei dieser Renovation bestätigte die bauhistorische Untersuchung, dass praktisch die komplette feste Innenausstattung aus der Bauzeit erhalten ist. Dies betrifft die hölzernen Elemente wie Fenster, Nischenverkleidungen, Türen, Knietäfer und Bodenbeläge genau so wie die Malereien, welche unter jüngeren Farbschichten zum Vorschein kamen. Obschon das Schloss Schadau als private Sommerresidenz erbaut wurde, war es immer einer der gesellschaftlichen Mittelpunkte am See und steht heute allen Besuchern als erleb- und bewohnbares Gesamtkunstwerk zur Verfügung.


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