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VIVE LA PROVENCE!

Endlich Frühling. Jetzt Frankreichs Süden erkunden, ist ungeheuer reizvoll. Noch ist es ruhig und entspannt in den Dörfern und Städten und der Raps leuchtet sonnengelb in den Feldern.



Von Karin Breyer

Der Gedanke an die Provence zaubert unwillkürlich ein stilles Lächeln hervor. Olivenhaine, romantische Dörfer im Sonnenuntergang und Traumstädte, lässige Cafés oder Van Goghs wogende Weizenfelder ziehen am inneren Auge vorbei. Der Duft von frischem Thymian und Rosmarin steigt auf. Das einzigartige Licht der Provence hat bereits die ganz grossen Künstler wie Picasso, Cézanne oder Renoir begeistert und zu höchst kreativem Schaffen inspiriert. Dieses alte Kulturland zwischen Mittelmeer und Rhonetal ist der Inbegriff von Savoir-vivre, die Gelassenheit und Lebensfreude der Provenzalen ist ansteckend. Am Dorfplatz sitzen, bei Pastis an der Bar philosophieren, die schönen Dinge des Lebens lieben – das ist provenzalische Lebenskunst. Vielleicht ist der Frühling die schönste Jahreszeit, die Provence zu erkunden. Die Wiesen leuchten sattgrün und Obst- und Mandelbäume stehen in ihrer vollen Pracht. Das strahlende intensive Gelb des Raps überzieht schier endlos die Felder.


Der Luberon mit seinen verträumten Dörfern


Besonders malerisch ist es dann im Luberon, der bereits 1977 zum Regionalpark erklärt wurde, um die einzigartige Natur zu schützen. Die Region befindet sich nördlich von Aix-en-Provence und ist von sanften Hügeln und Buckeln bestimmt, zur Mittelmeerküste sind es etwa 60 Kilometer. Für ausgedehnte Wanderungen und Fahrradtouren ist diese Naturoase perfekt. Deutlich weniger Touristen sind jetzt unterwegs als im Sommer, wenn man sich mit dem Auto auf schmalen Strässlein durch die idyllische Landschaft von Dorf zu Dorf schlängelt. Und auch in den Restaurants sind die besten Plätze auf der Sonnenterrasse frei, locker kommt man mit dem Kellner ins Plaudern, es gibt genug Zeit zum Träumen und Geniessen. All die schmucken Dörfer konnten ihren urtümlichen Charme noch bewahren. Echt spektakulär sind die an einem Hang klebenden oder auf einem Bergkegel stehenden «villages perchés». Da locken das kleine Bonnieux, Murs, Ménerbes, Lacoste oder Banon. Der süsse Duft des Frühlings liegt in der Luft, auf den bunten Märkten gibt es erstes frisches Gemüse, Olivenöl und Rapshonig. Ein weiterer Höhepunkt ist das Dorf Roussillon und seine Ockerbrücke – Felsen und Häuser leuchten in faszinierenden Rotschattierungen. Das Künstlerdorf Gordes zählt zu den malerischsten Dörfern Frankreichs. Hier startet auch die ca. vier- bis fünfstündige Wanderung zum formvollendeten Zisterzienserkloster Sénanque aus dem 12. Jahrhundert – es gilt als schönstes Kloster in der Provence, einsam in einem Tal gelegen.


Das Künstlerdorf Gordes



Das magische Dreigestirn


Die drei provenzalischen Traumstädte Aix-en-Provence, Avignon und Arles sind gerade im Frühling, wenn noch nicht so viel los ist, besonders anziehend und ideal zum Bummeln, Shoppen, Sightseeing und Geniessen mediterraner Lebensart. Das charmante Aix mit den Prachtboulevards, beschaulichen Gassen und Barockpalästen, ein interessanter Mix aus Kunst, Kultur und studentischem Flair, ist den Franzosen zufolge eine der Städte mit der höchsten Lebensqualität. Ausserordentlich geschichtsträchtig und agil ist Avignon mit dem zinnenbekrönten Papstpalast und der eindrücklichen Stadtmauer – und ebenso kulturelle Metropole und ein Paradies für Flaneure. Ein Spaziergang zur viel besungenen Pont d’Avignon ist ein Muss. Typisch provenzalischer Flair weht einem beim Gang durch die engen Gassen von Arles entgegen. Grandiose Bauten wie das römische Theater, die Arena oder die romanische Kathedrale faszinieren ungemein. Kunstliebhaber besuchen die spektakulären Ausstellungsräume der Fondation Vincent van Gogh.



Übernachtung


Boutique-Hotel und perfekter Rückzugsort in Gordes

La Ferme de la Huppe


Der Bauernhof „La Huppe“ befindet sich in der Ebene von Gordes, mitten auf dem Land, in der Nähe des Weilers von Pourquiers, mit einem sehr schönen Blick über die Bergkette des Luberon und dem historischen Dorfkern von Gordes. Dort herrscht eine besonders ruhige und entspannende Stimmung. Der Name „La Huppe“, in Latein „upupa“ und auf Deutsch „Haubenlerche“  kommt daher, dass früher ein Vogel dieser Gattung ein grosses Nest im Stamm eines alten Maulbeerbaums am Eingang zum Restaurant hatte.


Im Jahr 2007 haben sie mit umfangreichen Renovierungsarbeiten begonnen:  die Küchen wurden vollkommen neu gestaltet, die Gärten vergrößert, die Zimmer im provenzalischen Stil dezent und zeitlos modernisiert und neu dekoriert, die Gemeinschaftsräume  erweitert… Es wurden soweit als möglich nur klassische Materialien verarbeitet und die Raumgestaltung der Epoche beibehalten; auf diese Art wurde der originale Charme dieses alten Bauernhofs, der 1776 errichtet wurde, beibehalten. Wie zu alten Zeiten hat das Gebäude wie in der Provence üblich einen Innenhof, von dem aus man in die zehn Hotelzimmer gelangt, die sich auf zwei Etagen verteilen. Zimmer für Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit sind vorhanden.




Geheimtipp in Aix-en-Provence

L’Hotel Particulier 28, altehrwürdiger Stadtpalast aus dem 17. Jh.


Dieses im Viertel Mazarin von Aix-en-Provence gelegene, historische Herrenhaus liegt nur fünf Gehminuten vom berühmten Cours Mirabeau entfernt. Am Kamin in der Lounge oder bei einem Drink auf der schattigen Terrasse lässt es sich gut entspannen. Ein kontinentales Frühstück wird jeden Morgen auf der grossen Terrasse oder in der Lounge serviert. Private Parkplätze stehen gegen Aufpreis am Hotel zur Verfügung. Zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung gehören das fünf Gehminuten entfernte Naturgeschichtliche Museum und das 29 km entfernte Marseille.



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