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«Mit Akupunktur und Schröpfen lassen sich mehr als die Hälfte aller Krankheiten heilen.» Chinesisches Sprichwort
Schröpfen ist eine ausleitende Behandlungsmethode, die durch Erzeugung eines Vakuums auf einem begrenzten Bereich auf der Haut angewendet wird.
Erste historische Belege der ärztlichen Anwendung des Schröpfens gehen auf das Jahr 3300 v. Chr. zurück. Die Methode wurde in vielen Kulturen wie China, Indien, Ägypten und Griechenland angewendet. Vor der Erfindung des Glases kamen Tierhörner, Bambus oder Kalebassen (Flaschenkürbis) zum Einsatz. Heute werden auch Kunststoffe verwendet.
Spätestens seit den Olympischen Spielen in Rio 2016 erfreut sich Schröpfen neuer Beliebtheit. Die blauen Flecken auf den Rücken von Schwimmern zeugten von der Behandlung. Was hat es mit diesen runden Flecken auf sich? Beim trockenen Schröpfen wird ein mit Alkohol getränkter Wattebausch im Glas abgebrannt und dadurch die Luft kurzzeitig erhitzt. Das Schröpfglas wird unmittelbar auf der Haut platziert, durch das Abkühlen der Luft entsteht ein Vakuum, und das Glas bleibt auf der Haut haften. Dadurch können Einblutungen ins Gewebe entstehen, die sichtbare Hämatome auf der Haut hinterlassen. Diese klingen jedoch nach wenigen Tagen wieder vollständig ab.
In der Traditionellen Chinesischen Medizinn werden die Schröpfgläser über Akupunkturpunkte, Schmerzareale, Gelosen (Gewebsverhärtungen) oder Myogelosen (Muskelverhärtungen) gesetzt. Bei schmerzhaften grösseren Arealen ist auch eine Schröpfkopfmassage möglich, um für Entlastung zu sorgen. Dabei wird das Glas
im Verlauf des betroffenen Meridians geschoben. Die Haut wird vorweg eingeölt, um das Verschieben des Schröpfglases zu vereinfachen. Die Massage dient der grossflächigen lokalen Lockerung des Gewebes. Diese Therapiemethode fördert die Durchblutung und steigert den Lymphfluss. Dadurch lockert sich das Gewebe, Verspannungen lösen sich, und Schmerzen werden gelindert. Auch das Immunsystem wird dabei reguliert und gestärkt. Je nach Indikation wird auch blutiges Schröpfen oder Schröpfen mit Nadeln angewendet.
Die meisten Schröpftechniken sind gut verträglich, daher kommen sie nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern zur Anwendung. Da es sich beim Schröpfen um eine manuelle Behandlungstechnik handelt, lässt sie sich zudem mit anderen Methoden wie Aromatherapie, Akupunktur oder Massage ergänzen.
Wieso also die nächste Erkältung oder Muskelverspannung nicht mit Schröpfen behandeln?
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