Ausstellung vom 22. Januar bis 7. März 2020
Renata (*1981, São Paulo, Brasilien) begann ihr Kunststudium in São Paulo. Später besuchte sie das Atelier von Christian Boltanski an der École des Beaux-Arts de Paris, wo sie dann ihren Master-Abschluss machte. Sie verwendet in ihrem Werk Elemente des Alltags, die gewöhnlich zum Prosaischen tendieren, wodurch sie in ihrem Schaffen die Drohung des Verschwindens und die Brutalität der Unbeständigkeit reflektiert, um den schmalen Bereich zwischen dem, was wir sehen, und dem, was unbemerkt bleibt, zu erforschen. Sie erschafft eine Atmosphäre latenter Instabilität, die von Erinnerungen, Identität und dem Unsichtbaren erzählt.
Like a Type of Wind – Ein Werk über die Vergänglichkeit
Über die Vergänglichkeit von Materialien und der Materie, die Vergänglichkeit ihrer Zustände, Positionen (Platzierungen), ihres Gewichts. Über die Bemühung um den Willen, sie bewegungslos zu halten und ihren unvermeidlichen Drang zum Vergehen zu akzeptieren.
Wie eine Art Wind sind wir alle und alles, was ist. Der Wind dauert fort und verändert sich ständig, unaufhörlich. Es gibt keine Wiederholung des genau gleichen Windes. Er bringt Temperatur, Information, Klang, Intensität, Staub. Er ist ohne Form, er ist das einzige unsichtbare der vier ursprünglichen Elemente (Erde, Wasser, Feuer, Wind). Er steht in einer Wechselbeziehung mit allen drei anderen, um existieren zu können. Der Wind vereint alles, Lebendiges und Nicht-Lebendiges, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, Weltraum und Magma. Er ist wie der Atem der Erde.
„Der Naturforscher befasst sich mit all den Funktionen und Affektionen, die einem derartigen
Körper und einer derartigen Materie entsprechen […].“
Aristoteles, De Anima / Über die Seele
Galerie Gisèle Linder
Elisabethenstrasse. 54
4051 Basel
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