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Engagement für die Musikszene Basel

  • Autorenbild: BaslerIN
    BaslerIN
  • vor 3 Tagen
  • 2 Min. Lesezeit

Die Musikszene Basel steht unter Druck – gleichzeitig entsteht neues Engagement, das Kultur und Gemeinschaft stärkt.


Musikszene Basel bei Nacht mit kulturellen Begegnungsorten
Foto: Henry Hirtle



Entwicklung der Musikszene Basel

Das Lebensgefühl vieler junger Menschen in der Schweiz hat sich in den letzten Jahren spürbar verändert. Steigende Lebenshaltungskosten und unsichere Zukunftsaussichten erschweren es der Generation zwischen 20 und 30, Freizeit und Kreativität frei zu gestalten. Viele entscheiden sich im Nachtleben deshalb eher für wenige grosse Erlebnisse als für regelmässige kleine Ausgänge – ein Trend, der Clubs und lokale Kulturangebote zunehmend unter Druck setzt.



Ein Pärchen in einem Club in Basel
Foto: Henry Hirtle



Verschiebungen im sozialen Miteinander

Doch die wirtschaftliche Lage ist nur ein Teil des Problems. Seit der Coronapandemie hat sich das soziale Miteinander verschoben: Homeoffice, digitale Vorlesungen und Social Media prägen den Alltag. Begegnungen finden immer seltener «vor Ort» statt. Was als pragmatische Lösung begann, hat das Verständnis von Gemeinschaft verändert. Junge Menschen orientieren sich an digitalen Trends, an dem, was online als «cool» gilt – und grosse Events mit entsprechendem Budget ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Die lokale Szene bleibt dabei oft auf der Strecke.




Auswirkungen auf Kulturorte in Basel

Diese Entwicklung hat Folgen: Immer mehr Clubs müssen schliessen, wie zuletzt der jahrzehntealte Basler Club Borderline. Diejenigen, die bestehen, passen sich dem Trend an – Vielfalt und künstlerische Freiheit gehen verloren, weil sich risikoreiche Konzepte kaum mehr verantworten lassen. Für Basel, eine Stadt mit reicher Kulturgeschichte, ist das ein herber Verlust. Mit jedem geschlossenen Club verschwindet ein Ort der Begegnung, des Ausdrucks und der Selbstentfaltung. Damit fehlen jungen Menschen die physischen Räume, in denen echte Verbindungen entstehen. Die Sehnsucht nach einem gelebten «Wir» wächst – nach Orten, an denen ausprobiert, gestaltet und Zugehörigkeit erfahren werden kann.




Neue Initiativen in der Musikszene Basel

Hier setzen Initiativen wie Cultura40 an – das Musiklabel des Vereins Techno Basilea. Junge Baslerinnen und Basler mit einer geteilten Liebe für elektronische Musik schaffen Räume, in denen Jugendkultur wieder lebt – mit Grillfesten, Kunstausstellungen oder Tanzveranstaltungen, offen für alle, die mitmachen wollen. Mitgliedschaften ermöglichen Engagement: Wer mitorganisiert, Inhalte gestaltet oder Verantwortung übernimmt, wird Teil eines Netzwerks, das Kreativität, Freundschaft und Zusammenhalt fördert. Die erwirtschafteten Mittel fliessen direkt zurück in die Projekte.


Richard Hille ist Präsident des Vereins Techno Basilea und Projektleiter von Resurrections e.V. Fest in der Basler Clubkultur verankert, organisiert er mit seinem Team Techno-Events in Locations wie dem Nordstern, der Voltahalle oder der Pauluskirche. Mit seinen 25 Jahren setzt er sich leidenschaftlich dafür ein, die Jugendkunst und -kultur in Basel lebendig zu halten und Begegnungsorte zu schaffen, die weit über Musik hinausgehen – von Partys bis zu Grill-Events.



Richard Hille ist Präsident des Vereins Techno Basilea und Projektleiter von Resurrections e.V. Fest in der Basler Clubkultur verankert, organisiert er mit seinem Team Techno-Events in Locations wie dem Nordstern, der Voltahalle oder der Pauluskirche.
Richard Hille, Foto: Henry Hirtle



Am Ende geht es um mehr als um Musik oder Feiern. Es geht um Selbstentfaltung – um die Rückkehr zu gelebter Authentizität. Schönheit entsteht nicht allein durch Perfektion, sondern durch Begegnung, Bewegung und gemeinsames Schaffen. Wo junge Menschen wieder füreinander da sind, entsteht eine Kultur, die von innen leuchtet: stark, ehrlich, echt. Eine gesunde Kultur stärkt eine gesunde Gesellschaft. Dementsprechend lautet das Motto des Vereins: «Wir sind die Kultur.» Das ist kein Slogan, sondern ein Aufruf, Energie ins reale Leben zu tragen. Nur eine vereinte Gesellschaft lässt Kultur atmen und wachsen.


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