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«DIE WA(H)RENLAGER» WIRD 10

Aktualisiert: 8. Juli 2021

Mit einem Lagerverkauf der besonderen Art kämpfen Vanessa del Moral und Manuela Hirt seit einem Jahrzehnt gegen das «Lädelisterben» in Basel.



Die Gründung des gemeinsame Labels «Die Wa(h)renlager» war der Beginn einer fruchttragenden Freundschaft zwischen Vanessa del Moral und Manuela Hirt. Alles begann vor 15 Jahren. Als letzte Mohikanerin- nen betrieben die beiden Ladeninhaberinnen ihre Basler Geschäfte ohne Onlineshop und versuchten so, den grossen Handelsketten Paroli zu bieten. Ihren nostalgischen Glauben an ein Stadtbild mit verschiedenen kleinen regionalen Läden haben sie bis heute nicht verloren. Zu holprig war der Weg und zu viel Herzblut kostete es, bis sie ihre treue Kundschaft aufgebaut hatten. Umso weniger wollen sie das Kleingewerbe einer von Internetriesen dominierten Welt kampflos überlassen.

Bevor sie vor sieben Jahren gemeinsame Sache machten und mit ihren Geschäften an die Henric Petri-Strasse zogen, waren beide mit ihren Läden solo unterwegs. Obschon nicht arbeitsscheu und ehrgeizig genug, jegliche Hindernisse aus dem Weg zu räumen, wurden sie mit den Spitzfindigkei-ten einer One-Man-Show konfrontiert. «Als geschiedene Mutter eines Sohnes musste ich anfänglich auf Vieles verzichten, um mir meinen Traum von einem eigenen Laden in der Basler Innenstadt weiterhin leisten zu können», erzählt Vanessa del Moral. Auch Manuela Hirt, Mutter von zwei Kindern und eines selbständig erwerbenden Ehemannes, war gefordert, keine falschen Schritte zu wagen.


Eine revolutionäre Idee musste her, um das «Lädelisterben» aufzuhalten. «Die Wa(h)renlager» war geboren. Ein Lagerverkauf der besonderen Art, den die Pionierinnen vor zehn Jahren auf die Beine gestellt haben, mit dem Ziel, einerseits die Lager der teilnehmenden Läden zu leeren und andererseits dessen Bekanntheitsgrad zu steigern.

Das Prinzip: In einer stilvollen Umgebung wird der Kundschaft die Möglichkeit geboten, hochwertige Produkte zu reduzierten Preisen zu erwerben und zudem Neues kennenzulernen. Die Marken werden bewusst untereinander gemischt, um dem Publikum eine vorbehaltlose Begegnung mit den Produkten zu ermöglichen. Später an der Kasse wird dann ein Flyer des jeweiligen Brands bzw. Geschäfts ausgehändigt. Der Lagerverkauf findet ein- mal jährlich während drei Tagen im Januar oder Februar statt. Dieses Jahr musste es wegen der aktuellen Situation auf Ende Juni verschoben werden.

Vanessa del Moral und Manuela Hirt haben sich in den letzten Jahren als kritisch denkende Optimie- rungs-Liebhaberinnen geoutet und alles unter- nommen, um der Versuchung grenznah günstiger einzukaufen und der Onlinewelt stand zu halten. Sie erheben ihre Stimme, wenn es darum geht, der Branche Gehör zu verschaffen. Sie kämpfen gegen verfrühte Ausverkäufe, zu hohe Verzollungspreise und aktuell gegen die willkürlichen Corona-Mass- nahmen. Auch scheuen sie sich nicht, ihren Unmut gegenüber Läden, dem Gewerbeverband und den Medien zu bekunden. «Auch wir glauben an den technischen Fortschritt, jedoch gepaart mit Menschlichkeit», sagt Manuela Hirt.

Weitere Informationen finden Sie hier.



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