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NEUSTART FÜR KÖRPER, GEIST UND SEELE

Fasten wird bereits seit Jahrtausenden aufgrund seiner Heilwirkung praktiziert und erlebt seit einigen Jahren einen regelrechten Boom.


Das Wort Fasten hat seinen Ursprung im germanischen Adjektiv «fest(halten)». Während im Althochdeutschen explizit der Verzicht auf Nahrungsaufnahme aus religiösen Beweggründen gemeint war, schwang im Altenglischen die allgemeinere Bedeutung des Festmachens, Bekräftigens und Anvertrauens mit. Dies spiegelt die Bedeutung des Fastens ganz allgemein wider. In den letzten Jahren erlebte das Fasten einen regelrechten Boom, und zwar aufgrund seiner erfrischenden Wirkung auf Körper, Geist und Seele. Obwohl das Fasten hauptsächlich mit dem Verzicht auf Lebensmittel in Zusammenhang gebracht wird, gibt es auch andere Arten zu fasten, z.B. indem man auf gewisse Genussmittel verzichtet, sich von Social Media fernhält, dem Handy Ferien gönnt oder sich gar ein bestimmtes Verhaltensmuster abgewöhnen will.


Wer vorhat, sich eine Fastenzeit zu nehmen, sollte sich deshalb überlegen, welche Art von Fasten er oder sie praktizieren möchte und für welche Zeitspanne. Es kann hilfreich sein, seine Ziele und Beweggründe im Vorfeld schriftlich festzuhalten oder sie jemandem mitzuteilen. Es ist auch empfehlenswert, die durch den Verzicht gewonnene Zeit mit etwas Sinnvollem zu füllen, das kann z.B. Meditation sein, Gebet, In- sich-Gehen, Tagebuch schreiben, einen Spaziergang machen. So kann man sich in Achtsamkeit üben und sich über seinen Seelenzustand bewusst zu werden.


Wenn man den Körper entgiften möchte, damit er sich wieder regenerieren und seine Selbstheilungskräfte freisetzen kann, ist das Heilfasten die richtige Wahl. Wie lange man aufs Essen verzichten möchte — ob drei bis fünf Tage, drei Wochen oder 40 Tage —, muss jeder selber entscheiden. Wer aus gesundheitlichen Gründen nicht komplett fasten darf, kann auch einfach eine Mahlzeit pro Tag auslassen. Man sollte sich beim Heilfasten jedoch bewusst sein, dass es zum Abnehmen nicht geeignet ist bzw. dies nicht der Hauptfokus sein sollte. Was das Wasserfasten – also der gänzliche Verzicht auf Kalorienzufuhr – in unserem Körper bewirkt, wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, zumal es einmal mehr zeigt, wie erstaunlich unser Körper gebaut ist.


Wer mehrmals am Tag isst, liefert seinem Organismus so viel Glukose, dass der Überschuss als Glykogen in der Leber gespeichert wird. Erst wenn der Glykogen- speicher leer ist (nach 12 Stunden ohne Essen oder bei intensivem Sport), weicht der Körper auf alterna- tive Energiedepots aus und wandelt Fettsäuren in Ke- tone um, um nicht etwa die Proteine in Muskeln und Organen abbauen zu müssen. Glukose und Ketone dienen beide als Nahrung für unser Gehirn, Ketone sind allerdings für unsere Hirnzellen die effizienteren «Treibstoffe». Sie liefern nämlich nicht nur Energie, sondern bewirken indirekt die Verknüpfung von Ner- venzellen und die Stärkung von Synapsen. Konkret bedeutet das, dass die Konzentrations- und Lernfä- higkeit verbessert, dem Gedächtnis auf die Sprünge geholfen wird und Glückshormone freigesetzt wer- den. Auch wird man stressresistenter. Gleichzeitig wird der Körper allgemein entgiftet und gewinnt aus unbrauchbarem Gewebe wie beschädigten weissen Blutkörperchen oder Arterienablagerungen Energie. So werden Durchblutung und Nährstoffversorgung der Zellen verbessert. Nach Beenden der Fastenzeit werden anhand der Stammzellen neue, gesunde Ab- wehrzellen produziert, d.h. das Immunsystem erlebt einen Neustart — Studien belegen, dass bereits ein dreitägiges Wasserfasten diesen Effekt hat.

Wer hätte gedacht, dass Wasser, Zeit und ein Quäntchen Disziplin und Entschlossenheit für einen körperlichen Neustart mit klarem Kopf und guter Laune ausreichen? Ein kleiner Preis für eine so hohe Ausbeute an Wohlbefinden für Körper, Geist und Seele.

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